Zigarettenmafia: Mehr als eine
Milliarde Dollar in der Schweiz gewaschen
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Bundesanwalt Erwin
Beyeler räumt endlich auf mit den
Geldwäschern im Dunstkreis der
Zigarettenschmuggler
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Die Bundesanwaltschaft klagt 10 mutmassliche
Exponenten einer italienisch-schweizerischen
Zigarettenmafia beim Bundesstrafgericht in
Bellinzona an. Seit 1990 sollen Gelder von weit
über einer Milliarde Dollar gewaschen worden
sein.
Wie die Bundesanwaltschaft am 29. September
2008 mitteilte, wurde die Schweiz von der
neapolitanischen Camorra und der apulischen
«Sacra Corona Unita» als Drehscheibe
für die Reinvestition illegal erworbener
Gelder genutzt. Eine ausgeklügelte Finanz- und
Warenlogistik habe dabei den florierenden
Zigarettenschwarzmarkt in Italien sicher
gestellt.
Laut Bundesanwaltschaft schafften die zehn
Angeklagten in den neunziger Jahren die
Voraussetzungen für den Zigarettenschwarzmarkt
in Italien. Dabei seien aus verbrecherischer
Herkunft stammende Gelder über Tessiner
Geldwechselstuben ins Schweizer Bankensystem
eingeschleust worden.
Riesige Bargeldmengen
Laut Bundesanwaltschaft brachten Kuriere der
Mafia riesige Bargeldmengen aus Italien über
die Grenze. In Lugano seien die Gelder auf
Bankkonten zwischengeschalteter Personen und Firmen
gutgeschrieben, damit in Buchgeld umgewandelt und
dem legalen Finanzkreislauf zugeführt
worden.
Einmal im formellen Bankensystem platziert,
wurden diese Gelder laut Bundesanwaltschaft auf dem
weltweiten Parallelmarkt in unversteuerte
Zigaretten investiert. Die Zigaretten seien nach
Montenegro transportiert, dort zwischengelagert und
für die Clans der kriminellen Organisationen
bereitgestellt worden.
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Komentar
Nach Jahren des
Kompetenzgerangels in der Bundesanwaltschaft
erfolgt nun endlich Anklage gegen Geldwäscher
im grossen Stil. Man darf sich auf den Prozess
freuen, insbesondere auf die Namen der
Hintermänner, welche die italienischen Mafios
breitwillig beim Geldwaschen
unterstützten.
Seit Christoph Blocher
nicht mehr dem eidgenössischen
Jusitzdepartement vorsteht, muss die
Bundesanwaltschaft offenbar keine Rücksichten
mehr auf Blochers Freunde nehmen
Hoffentlich schaut der
Bundesanwalt auch mal die Geschichte des
Georg
Kastel und seiner
Hintermänner an. Die waren Manager der
Rabobank
Schweiz,
Rechtsnachfolgerin Bank
Sarasin.
Die Zigaretten-Mafia
in der Schweiz. Die Sicht der Schweizer
Behörden zum
Zigarettenschmuggel.
Porträt des
Bundesanwalts Erwin
Beyeler >>
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Meinung dazu >>
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