Die Schweiz hat gewonnen: Schlumpf ist Trumpf!

Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf

Es war ein historischer Moment in der Schweiz, der 10. Dezember 2003, als Bundesrätin Ruth Metzler abgewählt wurde. Abgewählt wurde sie, weil ihre Partei, die CVP, in den vorausgegangen Wahlen die wenigsten Stimmen einer Bundespartei erhielt. Anders dagegen die SVP, die war die grosse Wahl-Gewinnerin. Das Parlament wählte daher deren prominentestes Mitglied, Nationalrat Christoph Blocher zum neuen Bundesrat. Alle Parteien betonten, die Schweiz sei ein Land der Konkordanz, die SVP habe deshalb Anrecht auf zwei Sitze.

Christoph Blocher, Sohn einer nicht besonders begüterten Pfarrersfamilie, hatte es weit gebracht. Durch glückliche Zufälle und zupackende Art im richtigen Moment wurde er zu einem anerkannten Schweizer Wirtschaftsführer und schwerreichen Mann. Daneben engagierte er sich auch in der Politik, half mit aus der ehemaligen eher behäbigen kleinen BGB die rechtsbürgerliche SVP zu formen, die dank ihrem populistischen Stil von Wahlerfolg zu Wahlerfolg bis zur grössten Partei der Schweiz aufstieg. Und jetzt war er Bundesrat! Er versprach, er werde seine Person so einbringen, dass die Schweizer Politik eine andere werde …

 

Konkordanz - die Politik des Machbaren

Gute Politik zeichnet sich aus durch die Einbettung aller gesellschaftlich relevanten Gruppen. In der Schweiz sind wir damit äusserst gut gefahren. Das Staatsschiff bewegt sich zwar langsam, doch der ruhige Kurs garantiert Wohlstand und persönliche Freiheit.

Der Bundesrat, diese weltweit einzigartige Kollegialregierung, muss um etwas zu bewegen, die politischen Meinungen im Lande anhören, selber diskutieren und als Kollegium beschliessen, wie das weitere Vorgehen sein soll. Doch der Bundesrat ist weder perfekt noch allmächtig, seine Vorschläge müssen vom Parlament abgesegnet werden, das diese auch ausgiebig diskutiert und abändert, bevor es diese verabschiedet. Am Schluss hat das Volk die Möglichkeit ein Referendum zu ergreifen und die Chance alles zu verwerfen. Wir haben damit eine einzigartige Balance zwischen Regierung, Parlament und dem Volk. Gegenseitiger Respekt ist die Voraussetzung für diesen fruchtbaren Dialog der Meinungen.

Doch seit 2004 sass einer in der Regierung, der über seine Adlaten beispielsweise verkünden lässt, ein anderer Bundesrat sei charakterlos. Christoph Blocher selbst liegt im Streit mit dem Bundesanwalt, weil dieser gegen einen Freund von ihm ermittelt. Die Bundesparlamentarier beginnen zu erkennen, da sitzt einer in der Schweizer Regierung, der stur nur seine Meinung und persönlichen Interessen gelten lässt. Sie beginnen laut darüber nachzudenken, ihn nicht mehr zu wählen. Konkordanz ist keine arithmetische Besetzung des Bundesrates, wie die SVP das sieht, sondern eine Einbindung aller relevanten Kräfte in ein Gremium, das trotz der unterschiedlichen politischen Standpunkte fähig sein muss, den Staat gemeinsam zu führen.

Die Leitung der SVP bekommt Angst, ihr Bundesrat werde nicht mehr gewählt. Mit der Holenweger-Roschacher-Affäre wird Sand in die Augen der Öffentlichkeit gestreut. Blocher tritt gross am 1. August auf mit einer Rede, über die man nur den Kopf schütteln kann. Er lässt auch durch einen befreundeten PR-Fachmann ein Buch in eigener Sache schreiben: Das Blocher-Prinzip. Die Wahlpropaganda verkündet: SVP wählen - Blocher stärken. Das nützt, die Partei kann in den nationalen Wahlen nochmals zulegen.

Doch das Parlament hat genug, die Mehrheit der National- und Ständeräte wollen Christoph Blocher nicht mehr. Auch «Sauberer Finanzplatz Schweiz» war dieser Ansicht. Als Alternative stellten wir uns eine SVP-Frau vor, Frau Brigitta Gadient aus dem Bünderland. Gewählt wurde am 12. Dezember 2007 eine SVP-Frau aus dem Bündnerland, Frau Eveline Widmer-Schlumpf. Wir gratulieren!

 

Die Spaltung der SVP

Das Geheul bei der SVP nach der Abwahl von Christoph Blocher war gross. Das Wundenlecken dauert an. In einer Strafaktion wurde die Bündner SVP, welche hinter ihrer Bundesrätin steht, aus der nationalen Partei ausgeschlossen. Auch besonne Parlamentarier der Berner SVP sind aus dieser ausgetreten und haben eine neue Partei gegründet. Blocher wurde abgewählt - die Schweiz gestärkt!

Warum Frau Eveline Widmer-Schlumpf bereit war, ihrer Wahl zuzustimmen, dazu hat sie noch nicht viel Substanzielles gesagt. Sie wird aber sicher ihre Gründe haben, warum sie die Wahl annahm und warum sie noch nicht gross darüber gesprochen hat. Jedenfalls macht sie den Eindruck, das Wohl des Landes liegt ihr näher als ihrem Vorgänger.

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